Wir wollten immer die Welt verändern, jetzt verändert die Welt uns!
Wir schlafen in einer Welt ein, und wachen in einer anderen Welt auf.
Plötzlich hat Disney keine Magie mehr.
Paris ist nicht mehr romantisch.
New York ist nicht mehr beeindruckend.
Die Kirchen aller Religionen sind leer.
Die schicken Autos, die beeindruckenden Flugzeuge, die mächtigen Schiffe stehen still.
Umarmungen und Küsse werden plötzlich zu Waffen,
der Verzicht auf Besuche bei Eltern und Freunden wird zu einem Akt der Liebe.
Man erkennt, dass Macht und Geld wertlos sind,
dass man Sauerstoff, den man zum Atmen braucht,
nicht kaufen kann.
Die Welt dreht sich weiter, holt tief Luft, atmet befreit aus und gibt uns einen ordentlichen Schubser in eine neue Richtung.
Ich denke, sie sendet eine Botschaft an uns alle:
"Die Luft, die Erde, das Wasser und der Himmel kommen ohne Dich zurecht.
Denk daran, dass Du mein Gast bist, und nicht mein Meister!"
Quelle: El arte de leer
Diese Zeilen, gelesen auf der Facebookseite von Marcus Fahn (Radioreporter bei Bayern1), haben mich persönlich so berührt, dass ich sie auf diesem Wege gerne weitergeben würde:
#Frühling2020
Es war der 18.März 2020,
die Straßen waren leer, die Geschäfte geschlossen,
die Leute kamen nicht mehr raus.
Aber der Frühling wusste nichts,
und die Blumen blühten weiter
und die Sonne schien,
und die Schwalben kamen zurück,
und der Himmel färbte sich rosa und blau.
Es wurde immer später dunkel,
und morgens schien das Licht früh durch die Fenster.
Es war der 18.März 2020
Die Jugendlichen studierten online
und am Nachmittag spielte man im Haus.
Es war das Jahr, in dem man nur zum einkaufen rausgehen konnte.
Alles wurde geschlossen,
auch die Büros, Hotels und Bars.
Die Armee fing an Grenzen zu überwachen,
es gab nicht mehr genügend Betten in den Krankenhäusern.
Aber der Frühling wusste es nicht,
und er trieb Knospen.
Es war der 18. März 2020
Viele wurden unter Quarantäne gestellt,
Großeltern, Familien und Jugendliche.
Da wurde die Angst echt.
Und die Tage sahen alle gleich aus.
Aber der Frühling wusste es nicht,
und die Rosen erblühten.
Doch es wurde wieder das Vergnügen entdeckt,
zusammen zu essen, zu spielen und zu lesen.
Man lies der Fantasie freien Lauf,
und aus Langeweile wurde Kreativität.
Manche lernten eine neue Sprache,
und manche entdeckten die Kunst.
Der eine merkte, dass er weit weg vom Leben war
und fand zu sich zurück,
der andere entdeckte seine wahre Berufung.
Es war das Jahr, in dem die Welt aufzuhören schien
und die Wirtschaft den Bach runter ging.
Aber sie hörte nicht auf,
sie erfand sich neu.
Aber der Frühling wusste es nicht, und aus den Blüten wurden Früchte.
Und dann kam der Tag der Befreiung,
Unser Ministerpräsident erklärte den Notstand für beendet,
und dass der Virus verloren hat,
und alle zusammen gewonnen haben.
Und dann gingen wir alle auf die Straße,
mit Tränen in den Augen,
ohne Masken und Handschuhe,
umarmten unseren Nachbarn, als wäre er unser Bruder.
Und da kam der Sommer,
weil der Frühling es nicht wusste,
und er war weiterhin dabei.
Trotz allem.
Trotz des Virus.
Trotz der Angst.
Trotz des Todes.
Weil der Frühling es nicht wusste.
Und er lehrte allen,
die Kraft des Lebens!
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Bleiben Sie gesund!
Ich freue mich auf ein Wiedersehen,
und verbleibe bis dahin mit den besten Wünschen
Andrea Lintner
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